Wir fahren von Kapstadt, mit einer Übernachtung in Springbock, nach Namibia. Der Grenzübertritt mit viel Papierkram auf beiden Seiten der Grenze verläuft relativ problemlos, wohl auch weil es sehr wenige Touristen hat. Die ersten drei Tage verbringen in der Fish River Lodge, welche direkt an der Krete des Abgrunds zum Canyon steht. Die Lodge ist sehr stylisch eingerichtet, anstatt Klimaanlage gibt’s es Lüftungsfenster unter der Decke wo der meist starke Wind durchfegt. Wir machen eine Sonnenaufgangswanderung dem Grat entlang und bestaunen die grandiose Aussicht auf den zweitgrössten Canyon der Erde. Man kann auch Mountainbikes ausleihen und den gut bezeichneten Routen entlang radeln. Dabei trifft man immer wieder auf die schönen Köcherbäume, eigentlich Wasser speichernde Sukkulenten wie die meisten Pflanzen der trockenen Umgebung.
Vor allem morgens und abends stösst man auf Riesenheuschrecken und Käfer aller Art, z.B. die bedrohlich aussehenden aber harmlosen Panzergrillen
Der ganztägige Ausflug runter in den Canyon geht über zum Teil sehr steile und enge Holperwege auf eine erste Ebene und dann ganz runter zum Fluss. Unterwegs können wir Klippspringer, Springböcke und Dassis (erstaunlich, der nächste Verwandte ist der Elefant) beobachten.
Die Landschaft ist eindrücklich und der Stopp beim Aussichtspunkt auf der ersten Ebene erlaubt uns eine grossartige Sicht auf das Flussbett.
Ganz unten angekommen, geht’s ein Stück zu Fuss zum Picknick inklusive Baden im natürlichen Pool.
Unser nächster Stopp ist am Meer in Lüderitz. Wir gehen beim Portugese Fisherman mit Blick aufs Meer zum Lunch und treffen dort 6 weitere Schweizer Touristen. Sprich von zehn Gästen waren acht Schweizer da. Uns fällt auf, dass es in Namibia viel mehr ausländische Touristen hat als in Südafrika, wo wir nur Südafrikaner getroffen haben. Man spürt den deutschen Einfluss in Lüderitz an jeder Ecke. Aber wir sind nur hierhin gekommen um uns die Geisterstadt Kolmanskop anzuschauen. Diese Stadt wurde von den Deutschen erbaut, weil man anfangs 20. Jahrhundert Diamanten gefunden hat. Dabei wurde ein grosses Gebiet zwischen Namibia und Südafrika als Sperrgebiet erklärt, damit die Klunker nicht gestohlen werden. Nach einigen Jahren wurde die Stadt wieder verlassen, weil grössere Vorkommen weiter südlich entdeckt wurden. Die Steine sind sehr rein und eignen sich zu 90% für die Schmuckindustrie. Die verlassene Stadt ist noch ganz gut im Schuss, ausser, dass die Häuser über die Jahre zum Teil bis zur Decke mit Sand gefüllt wurden.
Weiter geht’s nur 100 Kilometer nach Klein Aus in die Vista Lodge, wo wir im Eagles Nest einige Kilometer weg von der Lodge einen Bungalow beziehen. Man ist völlig einsam da draussen und beobachtet die Vögel und Tiere welche vorbeiziehen. Am ersten Abend holen wir uns das vorbereitete Essen von der Hauptlodge, grillieren uns Poulet, Oryx und Gemüsespiesse und geniessen die Ruhe in der Wüste.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg die wilden Wüstenpferde zu suchen. Die Tiere wurden von den Deutschen ausgesetzt und sie haben es geschafft selbständig zu überleben, natürlich Dank eines Wasserlochs. Wir haben Glück: wir sehen auf dem Weg schon 2-3 Pferde, am Wasserloch ist’s anfangs ruhig. Nach 10 Minuten galoppieren die ersten ans Wasser, trinken und bespritzen sich, wälzen sich im Sand und verschwinden wieder. Wir beobachten ca. 30-40 Tiere und nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei und das Wasserloch liegt wieder verlassen in der Wüste.
Am Abend geht’s auf eine kleine Wüstentour mit Sundowner durch die schöne Landschaft wo wir vor dem Eindunkeln beim God’s Window eine Herde Oryx beobachten können.
Am nächsten Tag haben wir eine lange Autofahrt auf Schotterstrasse vor uns. Es geht am Naukluftpark vorbei, durch den NamibRand Park bis nach Sesriem, dem Tor zu den roten Dünen. Die Fahrt durch die Wüste ist landschaftlich immer wieder erstaunlich und wir beobachten Zebras, Springböcke und Oryx.
Die sehr stylishe Death Valley Lodge liegt direkt beim Eingang in den Naukluft Park. Leider hat es so wenige Touristen, dass sich das Menu von Tag zu Tag nicht grossartig verändert.
Morgens früh geht es auf die ‘Must Have’ Tour zu den Dünen. Wir stoppen bei der Düne 45 und steigen dem Grat entlang hoch um den Sonnenaufgang zu geniessen.
Danach geht’s weiter bis nach Sossusvleih zum Frühstück. Da es vor einiger Zeit ziemlich viel geregnet hat, hat sich vor dem Dünenpanorama mit der 'Big Mama' ein See gebildet.
Es wird heiss und wir spazieren bei brütender Hitze zum Dead Vleih und geniessen den Anblick dieser Salzpfanne inmitten der Dünen.
Eine kurze Fahrt zum Namib Dune Star Camp bringt uns in die Haupt-Lodge, welche wie ein kleines Paradies von Bäumen umgeben ist und wo wir den Nachmittag am Swimmingpool verbringen. Abends werden wir ins Dune Star Camp gefahren, inmitten einer schönen Landschaft, wo wir nach einem sehr guten Nachtessen und Sternen-beobachtung unsere Nacht unter dem Kreuz des Südens am Sternenhimmel verbringen.
Wieder liegt eine lange Fahrt durch die Wüste nach Swakopmund vor uns. Und es gibt keinen Weg an Solitaire vorbei wo viele Reisende tanken oder ihre Reifen reparieren...
Endlich wieder Meer und Wasser, aber leider keine kühle Brise. Es ist aussergewöhnlich heiss und es gibt auch keine Klimaanlage in unserer Wohnung (weil das normalerweise auch gar nicht nötig ist). Nach dem Covidtest in Swakopmund, bringt uns unsere letzte Etappe in die Omaanda Safari Lodge in der Nähe des Flughafens Windhoek. Hier geniessen wir als wunderschönen Abschluss unserer Afrikareise nochmals eine Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs-Safari. Die Highlights waren das Heranpirschen an zwei Nashörner und das Beobachten der niedlichen Meerkatzen.
Nun geht’s für circa 6 Wochen in die Schweiz und wo es uns anschliessend hinzieht steht noch in den Sternen.
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