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AutorenbildUrsula

Kolumbien 4.7.-13.8.23

Nach gut zwei Monaten Aufenthalt in der Schweiz geht unsere Reise endlich wieder weiter. Wir verbringen zuerst einige Tage in Bogotá mit dem eindrücklichen Plaza de Bolivar ...

... und unternehmen den absolut empfehlenswerten Ausflug nach Zipaquirá wo wir das hübsche historische Städtchen ...

... und die riesige Salzkathedrale besuchen. Der Kreuzgang führt 180 Meter in den Berg hinein zur Hauptkathedrale wo eine eindrückliche Lichtshow an die Salzwand projiziert wird.

Unser Auto wurde von Panama nach Cartagena verschifft. Das heisst, wir müssen rechtzeitig in Cartagena eintreffen um das Auto am Hafen aus dem Container auszulösen und alle Formalitäten zu erledigen. Die ganze Prozedur dauert 4 Tage bis wir endlich unser Fahrzeug wieder in Empfang nehmen können.

Das ummauerte, historische Zentrum von Cartagena ist wunderschön mit farbigen Häusern, vielen kleinen Gassen, Plätzen und hübschen Läden. Auch das kulinarische Angebot ist herausragend. Abends ist die Innenstadt den Fussgängern, Kutschen und Taxis vorbehalten, was das Schlendern und Verweilen im ziemlich grossen Städtchen sehr angenehm macht.

Das Quartier Getsemani ist von der Bauweise her etwas einfacher gestaltet. Man findet aber viele Wandmalereien, Kunstläden und hübsch dekorierte enge Gässchen wo man sich einen Apéro genehmigen kann.

Auch ein Besuch des mächtigen Castello San Felipe de Barajas und das frühere Kloster mit der umwerfenden Aussicht auf Cartagena darf nicht fehlen.

Cartagena ist für uns eine der Lieblingsstädte auf der ganzen Panamericana.


Wir verbringen einige Nächte in der Nähe des Tayrona Nationalparkes, drei davon auf einer Mangofarm wo wir eine interessante Führung in der Anlage mit den 1'500 Bäumen kriegen. Jeder Baum trägt pro Jahr eine Tonne Früchte. Die meisten werden in Bogotá verspeist und der Rest wird nach Frankreich und in die Vereinigten Emirate exportiert.

Wir entscheiden uns für zwei Tagesausflüge in den Tayrona Nationalpark. Der erste startet am Nebeneingang bei Calbazo, wo wir das Auto direkt beim Eingang für 2 Franken parkieren. Für das erste Stück nehmen wir zwei Motorradtaxis, welche uns rasant über schmale Pfade, rauf und runter zu einem 15 Minuten entfernten Startpunkt bringen. Von dort wandern wir durch den Dschungel Richtung des gut zwei Stunden entfernten Badestrandes Playa Brava. Wir haben die Hoffnung einige Tiere und Vögel zu beobachten, was sich leider als falsch erweist. Die feuchte Hitze lässt uns schon bevor wir den Strand erreicht haben wieder zurückkehren.

Der zweite Ausflug startet am Haupteingang, wo wir eine Wanderung durch den abwechslungsreichen Dschungel zu zwei schönen Stränden machen. Wir treffen immer wieder auf riesige fotogene Granitblöcke, welche uns ein wenig an die Seychellen erinnern.

Unser nächstes Ziel Barichara erreichen wir nach einer Übernachtung in San Roque. Die Fahrt verläuft abwechlungsreich über einige Pässe und durch eine schöne grüne Natur. In den Dörfern mitten auf der Hauptstrasse halten die Bewohner Trinken, Essen, 2 Kilo Limonen für 40 Rappen und sogar Papageien feil.

Barichara soll das schönste Pueblo in Kolumbien sein und es ist tatsächlich ein sehr urtümliches, gut erhaltenes Städtchen.

Auch Villa de Leyva weist ein sehr einheitliches Dorfbild auf und ist um einiges grösser und touristischer als Barichara. Eindrücklich ist der grosse Hauptplatz und die umliegenden autofreien Gässchen. Besuchenswert ist das Terracotta Haus aber es ist leider nur an gewissen Tagen der Woche geöffnet... und wir waren am falschen Tag da.

Nach einer sehr langen Autofahrt, wieder über Pässe und zum Teil unbefestigter Strasse erreichen wir Medellín, wo wir im angesagten Quartier ’El Poblado’ eine sehr schöne Wohnung beziehen. Um uns einen Überblick über die riesige Stadt zu verschaffen machen wir eine ‘Pablo Escobar’ Sightseeing Tour. Wir erfahren die ganze Geschichte des mörderischen Drogenbarons, welcher sogar einen Flugzeugabsturz mit 200 Insassen verursachte um einen engen Rivalen aus der Politik auszuschalten. Bis vor zirka 30 Jahren litt die ganze Stadt sehr unter diesen kriegsähnlichen Zuständen.

Wir besuchen den Friedhof wo Escobar begraben ist ...

... fahren mit der Metro durch die halbe Stadt und hoch mit der Gondelbahn über die ärmlichen Quartiere, eine Selbstbausiedlung der zugezogenen Landbewohner ...

... besuchen das Plaza Botero im Stadtzentrum mit dem 'Schloss' und der Skulpturenausstellung ...

... und fahren zum Schluss zum Aussichtspunkt Cerro Nutibara mit dem lohnenswerten Ausblick über die langgezogene Stadt.

Der Besuch der Comuna 13, früher das gefährlichste Quartier der Stadt, besticht heute durch ein quirliges Leben mit Hip-Hoppern, vielen kleinen Beizen und Geschäften. Die Wandmalereien zeigen uns die schwere Vergangenheit und Gegenwart auf. Wir erkunden das Quartier mit einem Guide, welcher uns über versteckte Gassen, Treppen und Sonnenenergie-betriebene Rolltreppen führt. Ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Leider verpassen wir das alljährliche Blumenfest in Medellín nur im einige Tage. Darum entscheiden wir uns für einen Ausflug nach Santa Elena um eine der Blumenfincas zu besichtigen, die Blumen für die Stadt produzieren und auch die Gestecke für das Fest herstellen und am Umzug präsentieren.

In Manizales besuchen wir den wunderschönen Naturpark ‘Recinto del Pensiamento’ wo die zwei stündige Rundwanderung durch verschiedene Ökosysteme nur mit einem Guide gemacht werden kann. Auf dem Weg machen wir Halt beim Kolibrihaus ...

... wandern durch den Japangarten mit eindrücklichen Bonsais ...

... besuchen das Schmetterlingshaus ...

... und lichten viele Blumen, eine blaue Libelle und eine knalligfarbige Heuschrecke im Regenwald und Park ab.


Das an steilen Hügeln gebaute Manizales hat ausser der schönen Kathedrale und dem Aussichtspunkt ‘Torre de Chipre’ touristisch nicht allzu viel zu bieten.

Unser nächster Stopp ist das Hotel Termales Santa Rosa de Cabal, welches am Ende eines schönen Tales liegt. Ein hübscher Wasserfall fliesst in das mit mehreren Becken angelegte Thermalbad. Das Hotel ist schön und modern, das inkludierte Essen allerdings hat nur eine mittelmässige Kantinenqualität.

Am nächsten Tag geht es weiter in das nahe gelegene Salento wo wir gleich weiter in das eindrückliche, etwas an die Alpen erinnernde, Cocora Tal fahren mit den bis zu 60m hohen Wachspalmen. Wir unternehmen ein kleine Rundwanderung zu diversen grossartigen Aussichtspunkten.

Salento liegt mitten im Kaffeegebiet, da darf natürlich ein Besuch in einer Kaffeefarm nicht fehlen ...

... und wir erfreuen uns immer wieder an den schön angelegten Kaffee-Plantagen in der hügeligen Umgebung.

Auch Salento selbst ist ein sehr farbiges und gut besuchtes, quirliges Städtchen.

Villavieja ist unser Ausgangspunkt um die Tatacoa Wüste zu erkunden. Wir machen uns früh auf den Weg um der grossen Mittagshitze zu entfliehen. Zuerst besuchen wir den roten Teil wo wir eine stündige Rundwanderung durch die bizarren Felsen und die eindrücklichen Säulen-Kakteen unternehmen.

Weiter geht es zum nahegelegenen grauen Teil ‘Las Hoyos’. Hier wird uns gesagt wo der Trail startet und er soll beim Swimmingpool enden. Leider gibt es keine Beschilderung und wir verlaufen uns in den kleinen Tälern der eindrücklichen Landschaft. Irgendwann treffen wir auf ein kolumbianisches Paar, welches ebenfalls nicht weiss wo sie sind. Dann endlich zeigt uns ein italienisches Paar den Weg zum Pool. Nach zwei Stunden in der brütenden, mittlerweilen Mittags-Hitze sind wir glücklich uns endlich im spektakulär angelegten Pool etwas abkühlen zu können.

Richtung Popayán geht es zuerst auf einer neu ausgebauten Strasse durchs Tal, immer dem schönen Magdalena Fluss entlang. und anschliessend, wie auf jeder Andenetappe über Pässe mit Schotterstrassen.

Popayán wird aufgrund seiner weiss gestrichenen Häuser und Plätzen auch die 'weisse Stadt' genannt. Wir besuchen die Kathedrale und lichten einige Kirchen und Strassenzüge ab. Ansonsten gibt es nicht allzu viel zu erleben.

Richtung San Agustín führt die Strecke auf gut 3000 m hoch, wo wir riesige Felder von Espeletias (auch Frailejones oder Mönchsblumen) entdecken. Während gut einer Stunde verläuft die Strecke auf einer engen Dreckstrasse mit riesigen Schlaglöchern und einigem Gegenverkehr.

In San Agustín besuchen wir eine der drei archäologischen Stätten mit den verschiedenen, in Vulkangestein gemeisselten Menschen- und Tierfiguren. Sie dienten als Grabwächter und sind auch heute zum Teil sehr gut erhalten.